Photovoltaik-Anlagen sind sicher – trotzdem liest man immer wieder Schlagzeilen über brennende Solaranlagen. Für viele Hausbesitzer stellt sich daher die Frage: Was passiert im Schadensfall? Welche Versicherung zahlt, wenn eine PV-Anlage brennt? Und welche Schäden sind überhaupt abgedeckt?
In diesem Artikel erfährst du verständlich und aktuell, welche Versicherungen bei einem PV-Brand leisten, wo typische Fallstricke liegen und wie du deine Anlage richtig absicherst.
Wie entstehen Brände bei PV-Anlagen – und wer haftet?
Brände durch PV-Anlagen sind selten. Wenn es dennoch zu einem Schaden kommt, liegt die Ursache meist in:
- fehlerhafter Installation oder mangelhaften Steckverbindungen
- defekten Wechselrichtern
- Kabelschäden durch Tiere oder Witterung
- überhitzten Bauteilen
- Billig-Komponenten ohne Prüfzertifikate
Wichtig: Für die Schadenregulierung ist entscheidend, ob der Brand durch Bedienfehler, Materialfehler oder Installationsfehler verursacht wurde.
Welche Versicherung zahlt, wenn eine PV-Anlage brennt?
1. Wohngebäudeversicherung – der wichtigste Schutz
Die Wohngebäudeversicherung deckt Brände am Haus – und damit in der Regel auch eine fest installierte PV-Anlage. Sie ersetzt Schäden an:
- PV-Modulen
- Unterkonstruktion
- Kabeln & Leitungen
- Wechselrichter (je nach Vertrag)
- Dach, Fassade oder Gebäude, falls das Feuer übergreift
Wichtig: Du musst die PV-Anlage deiner Versicherung melden, sonst kann der Versicherer die Zahlung reduzieren oder verweigern.
2. Photovoltaik-Versicherung (Allgefahrenversicherung)
Eine spezielle PV-Versicherung deckt zusätzliche Risiken, die die Wohngebäudeversicherung nicht vollständig übernimmt. Dazu gehören:
- Brand durch technische Defekte
- Überspannung & Blitzschäden
- Kurzschluss
- Tierbisse (z. B. Marder, Ratten)
- Diebstahl von Modulen oder Wechselrichtern
- Vandalismus
- Unwetterschäden (Hagel, Sturm, Schneedruck)
Viele Policen beinhalten zudem eine Ertragsausfallversicherung, die einspringt, wenn die Anlage nach dem Brand keine Energie mehr produziert.
3. Ertragsausfallversicherung – ersetzt dir den entgangenen Solarstrom
Wenn deine PV-Anlage nach einem Brand für Wochen oder Monate ausfällt, entgeht dir Einnahme aus Eigenverbrauch und Einspeisevergütung. Genau hier greift die Ertragsausfallversicherung.
Sie übernimmt zum Beispiel:
- entgangene Einspeisevergütung
- Mehrkosten für Strom aus dem Netz
- Ertragsausfall bis zur Reparatur oder zum Austausch von Modulen
Wann zahlt die Versicherung NICHT?
Versicherungen können die Zahlung kürzen oder verweigern, wenn der Betreiber seine Pflichten verletzt hat. Häufige Ausschlussgründe:
- keine Wartung oder Dokumentation (z. B. fehlende Prüfprotokolle)
- Billig-Bauteile ohne Norm (keine CE- oder TÜV-Zertifizierung)
- unsachgemäße DIY-Installation ohne Elektriker
- grobe Fahrlässigkeit (geschmolzene Stecker, überlastete Leitungen)
- nicht gemeldete Anlagenerweiterungen
Unser Tipp: Hebe Montageprotokolle, Rechnungen, Prüfberichte und Fotos der Installation immer auf. Sie helfen im Schadensfall enorm.
Wie schützt man seine PV-Anlage wirksam vor Bränden?
- Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb
- regelmäßige Sichtkontrollen der Stecker & Leitungen
- Verwendung hochwertiger Komponenten
- jährliche Wartung inkl. Thermografie empfohlen
- Baskettiere schützen Kabel vor Tierbissen
- Wechselrichter in gut belüfteten Räumen platzieren
Mit guter Planung und Wartung ist die Brandgefahr minimal.
Fazit: Beim PV-Brand bist du gut versichert – wenn die Police passt
Ein Brand durch eine PV-Anlage ist selten, aber möglich. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Kombination aus Wohngebäude- und PV-Versicherung bist du vollständig abgesichert.
Brand, Kurzschluss, Tierbisse, Überspannung, Diebstahl und Ertragsausfall gehören zu den wichtigsten Leistungen, auf die du achten solltest.
Unser Tipp: Prüfe, ob deine aktuelle Gebäudeversicherung die PV-Anlage abdeckt – und ergänze sie bei Bedarf um eine Allgefahrenversicherung.